Tampongeflüster Zykluskolumne #16
Tampongeflüster Zykluskolumne #16 - #natürlichzyklisch oder den Luxus sich seine Zeit zu nehmen.
Der normale gesunde Menstruationszyklus einer Frau dauert zwischen 24 bis 42 Tagen, je nach persönlicher Disposition, Lebenssituation und bisherigen Erlebnissen. Das ist die Zeit die es braucht um Gebärmutterschleimhaut, quasi den Welcome Apéro für ein potenziell befruchtete Eizelle, aufzubauen, eine Eizelle reifen und springen zu lassen und da die Befruchtung nicht stattgefunden hat, den ganzen Zauber wieder abzubauen und heraus zu menstruieren, damit wieder Raum da ist, es im nächsten Zyklus erneut genau so zu machen.
Für mich hat jede einzelne Zyklusphase eine Qualität. Ähnlich wie unsere Jahreszeiten hat jede Zyklusphase ihren eigenen Drive. Durch mein Zyklustagebuch weiss ich wo ich in etwa stehe und merke über die Zeit, es ist wirklich wie bei den Jahreszeiten, natürlich jedesmal individuell, aber ein Grundmuster erkenne ich schon deutlich. Und genau so wie wir irgendwann im Leben Strategien für die Sommerhitze und die Winterkälte entwickeln, geht es mir so im Umgang mit meinen Zyklusjahreszeiten. Ich finde den Wechsel von ca. jede Woche pro Phase, spannend und ich mag die Zeitspanne die damit verbunden ist.
Vielleicht liegt es daran, das meine Lieblingsstadt Bern ist, aber das „gejufle“ der modernen Welt, ist nichts für mich. Wir leben in einer Zeit in der zum Beispiel beim Skirennen, schon längst nicht mehr der oder die gewinnt, die überhaupt den Hang hinunter kommt, sondern es werden Spitzenleistungen im Hundertstel Bereich gefordert. Wir haben Ultra-Super-Giga Computer und Netzwerke die in Sekunden grosse Datenpackete transportieren und im wahrsten Sinne des Wortes mit Lichtgeschwindigkeit um die Welt senden und so zugänglich machen. Grundsätzlich #geil #wunderbar #toll.
Doch sind das noch Werkzeuge für uns oder sind wir schon Sklav:innen der Technologie? Vor Weihnachten habe ich in einem Post erklärt, das meine Zykluskolumne auch ganz klar eine Aktion war, um meinen LinkedIn Kanal zu bespielen und meine digitale Sichtbarkeit auszubauen. Ich beschäftige mich hie und da immer wieder mit Thema und immer wieder höre ich - noch mehr posten, mind- 2-3 Beiträge und mind. 20 Likes - noch schneller - wer nicht spurt wird überholt.
Aus der Erfahrung im letzten halben Jahr weiss ich, viel wichtiger als das Tempo und die Menge ist die Regelmässigkeit und die Autenzitität. Das Arbeitsleben ist für mich Beziehung und eher ein Marathon als ein Quicki-Festival.
Ich like und sage dort etwas, wo ich mich thematisch auch bewege. Gerade die Phänomene von Shitstorms zeigen uns, wie gefährlich es sein kann, überall seinen Senf dazu zu geben. Auf den sozialen Medien alles zu Liken was im Feed auftaucht, ist genau so unrealistisch und aufgesetzt, wie jedem Menschen im Bus ein Kompliment zu machen.
Für mich hat die Entscheidung, einen Beitrag pro Woche zu machen erst einmal einfach den Druck raus genommen. Gestartet mit Posten meiner Kolumne habe ich bewusst nach den Sommerferien als ich bereits vier Artikel geschrieben habe. Für mich ist die Inspiration für meine Texte vielfältig. Es ist alltägliches, Inspiration aus dem Gespräch mit anderen Frauen oder häufig auch Wissen, Aspekte und Best Practices aus Büchern.
Ich habe im letzten Jahr immer wenn ich einen neuen Text geschrieben habe, diese auf meinen Tampongeflüster Hub geladen und anschliessend den Beitrag in meinem Wochenrhytmus fortlaufend geplant. Da ich mit einem kleinen Depot gestartet bin, so schnell die Sicherheit hatte, das Tempo zu halten und da ich 2-3 pro Woche einen Text schreibe, jeweils dann wenn ich Inspiriert bin und gerade im Thema drin hat sich schnell das Jahr gefüllt.
Das hat unglaublich Spass gemacht. Der Druck „OMG was poste ich heute - Ich muss noch einen Post machen - Ach Community-Management ist wichtig, ich muss noch jetzt 10 Beiträge Liken“ kam bei mir nicht ein einziges Mal auf. Da ich schon im Herbst die Dienstage bis Weihnachten gefüllt habe, konnte ich LinkedIn als Spielwiese betrachten.
Social Media hat auch die Gefahr des blinden Konsums. Anstatt in Kontakt zu gehen und wirklich zu lesen und sich mit dem was da gerade steht auseinander zu setzen, immer tiefer in den Feed zu scrollen fühlt sich für mich nicht konstruktiv an und hat auch keinen wirklichen Impact. Ich gehe unter der Woche jeden Tag bewusst ca. eine halbe Stunde aktiv in Kontakt, reagiere authentisch auf Beiträge und da wo mich etwas anspricht, kommentiere ich und dann fertig. Mut zur Lücke, Mut etwas zu verpassen. Was wichtig ist kommt zu mir und dort wo meine Meinung gefragt ist, werde ich markiert.
Für das neue Jahr habe ich mich entschlossen genau diesen Vibe mitzunehmen. Mir ist es wichtig, das meine Texte ohne Termin- und Leistungs-Druck entstehen sondern in Ruhe, im Flow aus dem was gerade ist, was mich gerade anregt oder Inspiriert. Mir ist wichtig anstatt Likes zu sähen, authentisch im Kontakt zu sein und mir ist das Prinzip #natürlichzyklisch wichtig.
Für mich war es neben der Sicherheit auch komisch, plötzlich schon im Herbst sich irgendwie mit Weihnachten/Neujahr auseinander zu setzten. Auch dieser Text, ist Ende September entstanden, weil es einfach die logische Konsequenz der Aneinander-Reihung von Artikeln war. #16 - 16 Wochen nach Ende September ist Weihanchten/Neujahr.
Vorlauf ist mir wichtig zwecks Sicherheit und Entspannung, aber ich habe auch keine Lust Sklavin meiner eigenen Routine zu werden. Fürs neue Jahr habe ich mich daher entschlossen, meinen Blog-Hub öffentlich zu machen und in meine Linksammlung unten aufzunehmen.
Die Beiträge plane ich wie gewohnt im Voraus, aber im Monatsrhytmus. Immer 4-5 Beiträge aufs Mal und immer monatlich wieder neu für den Nächsten. Ich fokussiere dadurch auf einzelne Texte aus meinem Hub, der wie gewohnt regelmässig unregelmässig gefüllt wird. Bei der Auswahl kuratiere ich stärker die Inhalte. Das ermöglicht mir eine gewisse Flexibilität und nicht schon auf 5 Monate heraus gebunden und ausgebucht zu sein und somit auch den Jahreszyklus besser einzubinden und es erlaubt mir einen Thematisch zusammenhängendere Abfolge der einzelnen Aspekte.
Was mich dabei ermutigt hat, sind viele Start ups und New-Work Modelle, die agil bleiben anstatt sich schon mit der eigenen Planung zuzumauern. Zum Beispiel das Kanban-Board findet immer mehr Einzug. Anstatt eine fixe Planung gibt es auf dem Board Aufgaben/Task - In Bearbeitung - erledigt. Das bietet Handlungsspielraum und auf eigene Bedürfnisse zu reagieren. Der Punkt ist dann nicht - „Tu das heute“ sondern, was ist dringend & notwendig und auf was habe ich Lust? Raus aus dem Befehlston hin zur Eigenverantwortlichen Arbeit. So macht’s mir Spass.
In diesem Sinne hoffe ich mein Start ins neue Jahr und meine Geschichte inspiriert Sie selbst das Prinzip #natürlichzyklisch vielleicht hie und da anzuwenden.
Zyklische Grüsse Martina Portman
Kolumne www.tampongefluester.blog
Zyklusheldin im Ohr www.zyklusheldin.ch
Mona Rosa www.monarosa.art