Tampongeflüster Zykluskolumne #5
Tampongeflüster Zykluskolumne #5 PMS - die Diagnose die alle haben, aber keine(r) weiss was es ist
Im keramikwerk in Winterthur biete ich so ca. einmal im Monat den Töpferkurs „Frauenkram am Sonntag“ an. Jeder der Kurse hat einen eigenen Fokus. An einem der Sonntage beschäftigen wir uns mit PMS. Für den Kurs recherchiere ich jeweils immer wieder aktuelle Forschungen.
Also was ist den PMS eigentlich überhaupt? Die Diagnose PMS, was Prämenstruelles Syndrom bedeutet umfasst ca. 200 Symptome von Kopfschmerzen, über Gereiztheit bis zu Ermüdung und alle haben gemeinsam, dass sie rund zwei Wochen vor der Menstruation auftreten. Grundsätzlich schränken aber die Symptome den Alltag nicht ein. PDMS (Prämenstruelle Dysphorische Störungen) hingegen sind körperliche oder emotionale Beschwerden, die einen normalen Alltag unmöglich machen. Das ist laut meinem Wissen der aktuelle Wissenstand in diesem Bereich.
Viele Frauen identifizieren sich heute mit diesem Thema. Denn das Bewusstsein für den eigenen Körper und die eigenen Gefühle ist gestiegen. Einige Frauen haben einen guten Umgang mit sich, anderen fällt es schwerer und sie merken insbesondere wie sich der Leidensdruck mit jeder Wiederholung ihres Zyklus erhöht.
Hier erleben wir, was das Stichwort „Datenlücke Frau“ bedeutet. Lange wurde der Zyklus und die damit verbundenen Themen nur auf die Reproduktion beschränkt. Konkret bedeutet das unser Zyklus wird nur aufs Kinderkriegen reduziert und Frauen sind auch nur dazu da! Frauen sind #naütrlichzyklisch mit oder ohne Kind.
Und genau diesen Umstand vernachlässigt unsere Gesellschaft. Während bei Männern, schon lange über Zusammenhänge von ihrem Hormonhaushalt und Alltagsthemen geforscht wird, ist unser Betriebssystem, der Zyklus immer noch einfach nur zum Kinderkriegen da. „Frauenprobleme“ die oft weniger mit der Frau, als vielmehr mir strukturellen Problemen zu tun haben, kommen gar nicht zur Diskussion oder werden in öffentlichen Räumen sichtbar, da Frauen die Kraft fehlt, weil sie erschöpft ausgebrannt oder mit Schmerzen zuhause im Bett sind und sich meistens noch dafür schämen.
Was mich positiv stimmt ist das die Universität Zürich aktuell eine Studie zum PMS & PDMS aufgleist und in einem ersten Schritt ein allgemeiner Fragebogen entstanden ist. Ziel ist es mit diesem Instrument ein Störungsbild für die entsprechenden Diagnosen zu erheben.
In einem andere Forschungsabstract aus Deutschland habe ich gelesen das Ebenfalls Behandlungsmethoden entwickelt werden, die Strategien zur Veränderung von Lebensgewohnheiten bezogen auf Stress, Entspannung, Ernährung und Bewegung beinhalten. Das stimmt mich positiv das der Zyklus ganzheitlich Eingang in die Wissenschaft findet und auch immer mehr Frauen in der Wissenschaft authentische Beiträge leisten und sichtbar werden.
Zyklische Grüsse
Martina Portman
Mona Rosa www.monarosa.art
Zyklusheldin im Ohr www.zyklusheldin.ch